Bei der Nutzung der erneuerbaren Energien hat die Geothermie noch einen sehr geringen Anteil. Doch aufgrund ihrer
ganzjährigen Verfügbarkeit liefert Geothermie ein
großes Potenzial für den Energiemarkt. Die grundsätzliche geothermische
Eignung hängt von der
Beschaffenheit des Bodens bzw. der Temperaturen im Untergrund ab.
Im
Landkreis Schwäbisch Hall besteht ein
hohes Potenzial für die oberflächennahe Geothermie.
1 . ErdwärmekollektorenBei der Nutzung von Erdwärme mit Erdwärmekollektoren werden ähnlich wie bei einer Fußbodenheizung
horizontale Rohrleitungen in Schlangen im Boden verlegt. Diese befinden sich
unterhalb der Frostgrenze bis zu einer Einbautiefe von 1,5 Metern. Erdwärmekollektoren können in vielen Gegenden bei einem
ausreichend großen Grundstück verbaut werden.
Eine Alternative sind Erdwärmeabsorber. Hierbei handelt es sich um
senkrecht im Erdreich vergrabene Platten. Die Funktionsweise ist ähnlich. Diese benötigen
wesentlich weniger Fläche auf dem Grundstück und kommen daher bevorzugt bei Platzmangel zum Einsatz. Die Fläche über den Kollektoren darf
nicht asphaltiert oder bebaut und
nur geringfügig bepflanzt werden.
Anders als Erdwärmesonden sind Kollektoren aufgrund der geringen Tiefe
nicht genehmigungs- sondern nur anzeigepflichtig.
2. ErdwärmesondenBei Erdwärmesonden
zirkuliert frostsichere Flüssigkeit in einem geschlossenen Kreislauf durch ein Kunststoffrohr, welches senkrecht oder schräg in den Boden eingebracht wird. Bei einem durchschnittlichen neuen Einfamilienhaus liegt die
Tiefe der Sonde bei rund 100 Metern. Da ab einer Tiefe von ca. 10 Metern die Temperatur ganzjährig konstant bei ca. 10°C liegt, ist die Erdwärmesonde
insbesondere im
Winter bei tiefen Temperaturen
sehr effektiv. Im Sommer eignen sich Erdwärmesonden zur passiven Kühlung.
Die Installation von Erdwärmesonden ist aufgrund der erforderlichen Bohrarbeiten
genehmigungspflichtig. Im Landkreis Schwäbisch Hall gibt nur ein individuelles Bodengutachten Aufschluss über die Durchführbarkeit.
3. GrundwasserwärmepumpeEine Grundwasserwärmepumpe ist eine Wärmepumpe, die
Wärmeenergie dem Grundwasser entnimmt. Selbst an kältesten Tagen liegt die Grundwassertemperatur konstant bei rund 10 °C, was einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe ermöglicht.
Aufgrund der
vermehrten und sprunghaften Schwankungen im Grundwasserspiegel ist die Technik
zunehmend uninteressanter.